Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz
„ Es gibt immer mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern “ H. Ford
Psychische Erkrankungen stellen in der Arbeitswelt ein an Bedeutung zunehmendes Problem dar. Verursacht und ausgelöst werden sie durch das komplexe Zusammenspiel unterschiedlich stark ausgeprägter biopsychosozialer Einflussfaktoren mit mehrdimensionalen und zum Teil auch erst längerfristig bedeutsamen Ursache- Wirkungs- Beziehungen.
Die psychischen Beeinträchtigungen haben erhebliche Folgen auch im beruflichen Kontext und in der Arbeitssituation der Betroffenen: Die Anzahl der beispielsweise durch Depressionen, somatoforme Störungen, Angsterkrankungen und Süchte verursachten Krankheitstage und insbesondere auch Frühberentungen steigt drastisch. Besondere Beachtung erfordert auch die im Vergleich zu anderen Diagnosen übermäßig lange durchschnittliche Krankheitsdauer der psychischen Störungen.
Die sich daraus für Unternehmen und Betriebe ergebende Problemlage ist vielschichtig: Sie betrifft u.a. die Minderung des Leistungsvermögens und der Belastbarkeit der betroffenen MitarbeiterInnen. Resultierende Konflikte am Arbeitsplatz und Probleme im kollegialen Umgang sowie steigende Produktionsausfallkosten sind die Folge Dabei kann Arbeit selbst sowohl psychisch stabilisierende als auch disstressbedingte krankmachende Effekte haben. Im Krankheitsfall kann insbesondere auch die verständnis- und rücksichtvolle Unterstützung am Arbeitsplatz Ängste verringern, Krankheitstage reduzieren, eine schnellere Rückkehr ermöglichen sowie Rückfällen entgegenwirken.
Seminarziel
Ziel des Seminars ist die Vermittlung von Grundkenntnissen über psychische Erkrankungen und deren vielfältige Symptomatik, Ursachen und Auswirkungen.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit.
Das Verständnis der Verflechtung individueller Dispositionen mit den Rahmenbedingungen und Anforderungen der Arbeitswelt bewirkt eine zunehmende Sensibilität in der Wahrnehmung sich daraus ergebender psychischer Probleme.
Strategien zur Gefährdungsbeurteilung und Handlungskompetenz in der sozialen Interaktion unterstützen das betriebliche Gesundheits-management, effektive Präventionsmaßnahmen und betriebliche Hilfen für Betroffene.
Zielgruppe
- Führungskräfte
- Betriebliche Gesundheitsmanager
- Fachleute für Arbeitsplanung Arbeitsgestaltung und Arbeitssicherheit
- Präventionsexperten
- Arbeits- und Betriebsmediziner
- Betriebs- und Personalräte
- ArbeitsberaterInnen
Inhalte
- Spektrum psychischer Erkrankungen
- Ursachen psychischer Erkrankungen
- Frühwarnzeichen und manifeste Symptome
- Auswirkung der Erkrankung auf die Arbeitssituation
- Therapie- und Rehabilitationsoptionen
- Führungsverantwortung
- Handlungshilfen für die Rückkehr in den Betrieb
- Prävention am Arbeitsplatz
- Handlungshilfen in Krisensituationen
- Professionelle Hilfsangebote
- Relevante Sozialgesetzgebung
- „Unterstützte Beschäftigung“
Methoden
- Vortrag mit Diskussion
- Arbeit am Lehrbuch „ Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung - Erfahrungen und Empfehlungen „
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Erich Schmidt Verlag
- Fallbeispiele aus der Praxis
- Praktische Ãœbungen
Leistungen
- Zweitägiges Seminar jeweils 10:00h bis 17:00h
- Seminarunterlagen
- Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme
Referentin
Susanne Müller, Fachärztin für Psychiatrie
Ort
Termine
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